Shining Leader: Joan Nalubega

In unserem Woman Empowerment Jahr 2023 möchten wir herausragende Frauen vorstellen, die ein Vorbild für unsere Gesellschaft und Unternehmertum sind – die Shining Leaders!

Joan hatte eine sehr prägende Kindheit, denn sie war ein Opfer von der durch Mücken übertragbaren Krankheit: Malaria. Dabei verlor sie sehr viel Gewicht. Eine Folge: Durch ihren hohen Gewichtverlust konnte sie oft nicht zur Schule gehen.  Malaria hat ihr aber nicht nur körperlichen Schaden angerichtet. Geplagt von der Krankheit, und aufgrund der darauffolgenden Schulausfälle glaubten die anderen Kinder sie hätte HIV und wurde daraufhin gemobbt.  

Gipfelnd auf dieser prägenden und kaum zu bewerkstelligenden Kindheit starb 2015 das Kind eines guten Freundes von ihr an Malaria. Sie konnte den Schmerz kaum ertragen.   

Aus dieser Vorgeschichte heraus, nahm sich Joan vor sich und andere nie wieder von Malaria bezwingen zu lassen. Es musste eine Idee her. Eine Lösung, die auch in unprivilegierten Gemeinschaften durch den Einsatz von alltäglichen Verhaltensweisen profitiert. Für dieses Ziel brach sie sogar ihr Universitätsstudium ab, um die Zeit zu haben, ein Unternehmen zu gründen und sich dieser Aufgabe zu stellen.   

Diese wichtige Entscheidung stellte sie aber vor viele weitere soziale Hürden. In Uganda wird ein Universitätsabschluss mit einem großen Erfolg verbunden. Da sie sich gegen den Universitätsabschluss und für den Kampf gegen Malaria entschied verlor sie viele Freundschaften und Verbindungen, sogar zu den Menschen, mit denen sie aufgewachsen war. Den Weg, den sie einschlug, war allgemein als zum Scheitern verurteilt angesehen. So haben viele ihr nahestehenden Menschen an ihr gezweifelt, besonders ihre Eltern. Eine unternehmerische Reise der Bildung vorzuziehen war für ihre Eltern ein No-Go und Joan damit für ihre Eltern eine Enttäuschung, angesichts der Tatsache, dass sie die Erstgeborene war. Aber Joan kämpfte auch ohne den Support ihres Umfeldes weiter, weil sie wusste, dass was sie tat etwas Wichtiges bewegen könnte.   

 

Aber: Als sie das Unternehmen gründete, hatte sie gerade erst die High School abgeschlossen und hatte keinerlei Kenntnisse über Geschäftsentwicklung, Teammanagement, Kommunikationsfähigkeiten, Konfliktlösung oder gar die Produkte, die sie herstellte. Sie musste sich als Person entwickeln, ihre persönlichen Fähigkeiten und Soft Skills erweitern, um in der Lage zu sein ihrem Team und den Gemeinschaften, mit denen sie zusammenarbeitete, eine gute und inspirierende Führungskraft zu sein. Im Laufe der Jahre hat sie deshalb Kurse belegt, war Teil von Inkubations- und Beschleunigungsprogrammen, um ihre Führungs- und Managementfähigkeiten zu erweitern. Sie hat ihre Kommunikationsfähigkeiten und Managementfähigkeiten verbessert. Dabei musste sie auch kontinuierlich selbstgesteuertes Lernen üben, um verschiedene Fähigkeiten zu erlernen, die sie im Laufe der Jahre benötigt hat. Jede Herausforderung ist für sie eine Möglichkeit, etwas Neues oder einen neuen Ansatz zu lernen.  

 

Eines Tages kam sie auf die Idee sich an einen Influencer zu wenden um ihn nach Unterstützung zu fragen. Er rat ihr von ihrem Projekt ab, mit der Begründung sie solle ihre Zeit nicht mit unnützen Projekten vergeuden, da sie das sowieso einmal hinter ihr lassen müsste. Eine Frau habe zu heiraten, und dann könne sie kein Unternehmen mehr führen. Das sei ihr Schicksal – in Deutschland kaum vorstellbar – in Uganda leider keine ungewöhnliche Aussage.   

Aber Joan hat sich nicht unterkriegen lassen und es dennoch geschafft. Sie hat sich dem Widerstand entgegen gestellt und gezeigt, dass Frauen maßgebliche Schlüsselrollen in der Armutsbewältigung sein können!   

Inmitten von endlosen Einschränkungen hat sie Belastbarkeit, Engagement, Leidenschaft und Mut bewiesen! Sie hat ihre schmerzhaften Kindheitserfahrungen in Kraft umgewandelt, um Wachstum und Wirkung zu erzielen. Dabei ist sie sehr über sich selbst hinausgewachsen!  

Deshalb können sie heute andere Unternehmer*innen wie auch managerohnegrenzen als visionäre und zukunftsorientierte Unternehmerin mit viel Energie und Leidenschaft bezeichnen.   

 

„Die Menschen, die ich durch das Geschäft beeinflusse inspirieren mich. Meine Mitarbeiter, die Frauen, die Familien, wenn ich an sie denke, hauptsächlich Mütter, die mehrmals im Monat wegen Malaria ins Krankenhaus müssen, um den Schwierigkeiten von Malaria zu begegnen. Mein Aufgeben würde sie verletzlich und schutzlos vor der Krankheit zurücklassen. Die Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren würden und die jungen Menschen, die ich inspiriert und ihre Hoffnung gegeben habe, all dies hält mich aufrecht und gibt mir Energie, um voranzukommen.“  

 

Joans Ziel ist es die gefährdeten Gemeinschaften mit einem niedrigen Einkommen Zugang zu relevantem Wissen zu geben, dass sie für die Bekämpfung gegen Malaria benötigen. Präventionsmaßnahmen sind hier besonders wichtig. Langfristig hofft sie, in Kooperation mit Gesundheitszentren treten zu können, um dieses relevante Wissen verbreiten zu können. Sie möchte das Ziel erreichen in Haushalten mit niedrigem Einkommen in Ostafrika Malariafälle in 5 Jahren bis zu 85% zu reduzieren. Neben ihrem Unternehmen an sich, und ihrer Arbeit gegen Malaria, ist es ihr wichtig mit ihrem Unternehmen Uganics so viele Frauen wie möglich stark zu machen und zu motivieren.  So möchte Sie auch mindestens 500 Arbeitsplätze für Frauen schaffen, um die grundlegende Wachstumsfähigkeit der Jobs für Frauen zu stärken. Ihre Leidenschaft, Disziplin und ihr Drang nach kontinuierlichem Lernen und Wachstum sowie die Erfahrungen haben ihr geholfen voranzukommen.    

 

“Ich würde anderen Unternehmern raten, sich eine Nische zu suchen, die ihnen am Herzen liegt. Da Sie nicht über Nacht gute Ergebnisse erwarten, können Sie nur konsequent sein, wenn Sie sich mit Leidenschaft für das Einsetzen, worum es in Ihrem Unternehmen geht.  

Unternehmertum kann überwältigend sein, es erfordert ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Fachkenntnissen, die Sie wahrscheinlich noch nicht beherrschen. Das zu verstehen wird Ihnen helfen, Herausforderungen auf Ihrer Reise zu meistern. Es ist kein gerader Weg, aber jede Herausforderung ist eine Chance für Wachstum und Lernen.”