Youth Empowerment in Kenia (Projekt YEPI)

Die Küstenregion um Mombasa, der zweitgrößten Stadt Kenias, ist vor allem als touristische Region bekannt. Mit weißen Sandstränden und blauem Meer ist die Region für viele Urlauber ein Paradies. Aber nicht für alle. Denn für die junge lokale Bevölkerung gibt es dort extrem akute Probleme. So ist die Jugendarbeitslosenquote mit mehr als 50% doppelt so hoch als der nationale Durchschnitt Kenias. Dies bringt politische, wirtschaftliche und soziale Missstände mit sich und führt zu Kriminalität, Armut, Drogenmissbrauch und gewalttätigem Extremismus. Mit diesen Problemen kämpft die Region, und so hat sich eine junge Organisation aus Mombasa diesen Aufgaben angenommen.

YEPI steht für Youth Empowerment Program Initiative. YEPI steht aber auch für unermüdlichen Einsatz von engagierten Menschen mit einer Mission: Die Lebensrealität von jungen Erwachsenen zwischen 16 und 35 zu verbessern und sie vor Arbeitslosigkeit, Armut und Extremismus zu schützen.
Mit verschiedenen Programmen wie dem Social Empowerment and Entrepreneurship Development (SEED) Program, dem Student Talent and Leadership Management Program und der Governors Startup Challenge werden Jugendliche mit den Themen Unternehmertum, Führung und Umweltschutz vertraut gemacht. Eine besondere Förderung erhalten mit der Academy for Women Entrepreneurs (AWE) junge Frauen und Mädchen mit einer eigenen Geschäftsidee.

Inzwischen ist YEPI in neun Landkreisen der Küstenregion Mombasas tätig und damit sehr erfolgreich. So konnten insgesamt schon 2.500 Jugendliche in 79 Trainings betreut und so ermutigt werden. Jedoch gab es auch hier, wie in vielen Unternehmen, strukturelle Probleme. Insbesondere in den Bereichen Human Resources, Strategy und Stakeholder Engagement lagen akute Probleme vor. Flutra Ademi, die Managerin, die von managerohnegrenzen nach Kenia entsandt wurde, nahm sich diesen Aufgabenstellungen an und beriet YEPI Ende 2020 (in einer Corona-unbedenklichen Phase) vor Ort in Kenia.

Durch ihre Unterstützung und Management-Erfahrung konnten vielseitige Verbesserungen für YEPI erzielt werden. Neben der Entwicklung eines Business Plans und einer Marketing-Strategie, konnte die Organisationsentwicklung und das Stakeholder-Management der Organisation verstärkt werden. Zusätzlich wurde ein Newsletter eingerichtet, der die allgemeine Neuausrichtung der Social Media Strategie abrundet.

Wie es Flutra in ihrer Zeit in Kenia erging, was sie gelernt und was sie überrascht hat, erzählt sie uns in einem kurzen Interview:

Stelle dich doch ganz kurz vor – Wie bist du auf managerohnegrenzen aufmerksam geworden?

Als Management Consultant in einer der Big 4 Beratungsunternehmen, habe ich nach 5 Jahren einen Ausgleich gesucht und eine Art und Weise, wie ich der Welt etwas von meiner Erfahrung mitgeben kann. Wir leben in einer Welt, in der wir es eigentlich sehr einfach und ziemlich bequem haben. Man vergisst oft schnell, dass es diese andere Seite der Welt existiert. Ich spende oft, war aber schon immer an Volunteer-Projekten interessiert und eine gute Freundin (Katharina Kreitner) von mir erzählte von Ihrem Projekt mit mog. Die Möglichkeit, die mog für Business Professionals bietet fand ich sehr motivierend. Es schien mir eine perfekte Möglichkeit, mein Privileg, meine Erfahrung und Expertise für einen guten Zweck zu investieren.

 

Euer Projekt war ja sehr erfolgreich, wie war so allgemein die Zusammenarbeit mit dem Team von YEPI, was konntet ihr alles gemeinsam erreichen?

Es freut mich sehr, dass unser Projekt so erfolgreich verlief. Wir hatten eine wirklich tolle Zusammenarbeit. Das Team war sehr kooperativ und motiviert. Vor allem Amani Katana ist für mich ein Paradebeispiel einer guten Führungskraft. Seine Teamkollegen blickten zu ihm hoch und ließen sich für das gemeinsame Ziel mitbegeistern. Die Tatsache, dass ich es mir gewohnt bin mit unterschiedlichen Teams auf globalen Projekten zu arbeiten, schien zweitrangig. Meine Erfahrung wurde wirklich toll von dem lokalen Team aufgenommen.

 

Was ist dir vor Ort in Kenia aufgefallen, was dir so vorher über das Land nicht bewusst war?

 Trotz der benachteiligten wirtschaftlichen Lage machten alle das Beste daraus. Die Covid19-Maßnahmen wurden wirklich gut gemanaged. Ich war beeindruckt, wie organisiert man jeweils die Besucher auf Symptome getestet hat vor allen Einkaufsgeschäften, Restaurants und anderen öffentlichen Einrichtungen. Zu dem Zeitpunkt, an dem ich dort war, waren die Zahlen ziemlich niedrig. Dennoch wurde jeder Person die Temperatur gemessen und Desinfektionsmittel bereitgestellt. Mobile Waschanlagen gab es auch vor jedem Eingang.

 

Was war dein größtes Learning aus dem Projekt und was nimmst du daraus für dich für die Zukunft mit?

Teilweise wurde etwas langsamer und entspannter gearbeitet, als ich es mir gewohnt bin. Ich habe definitiv gelernt, dass man auch entspannter vorwärtskommen kann und große Dinge leisten kann. Des weiteren fand ich es wirklich toll, wie das Team trotz kleineren Ressourcen so eine großartige Arbeit meistert. Mit Aussagen, wie „zu wenig/ keine Ressourcen“ werde ich zukünftig anders umgehen und Stress hat eine neue Bedeutung für mich gewonnen.

 

Wir freuen uns, dass durch die erfolgreiche Management-Beratung von Flutra, YEPI weiterhin so erfolgreich arbeiten kann! Auch freuen wir uns sehr, dass Amani Katana Karabu, der Projektpartner von YEPI, inzwischen als Country Coordinator für Kenia bei managerohnegrenzen tätig ist.