Rund 59 Millionen Binnenflüchtlinge weltweit

Weltweit sind so viele Menschen auf der Flucht wie noch nie.
Konflikte und Naturkatastrophen haben im vergangenen Jahr erneut für Millionen Binnenflüchtlinge gesorgt.
Laut dem Jahresbericht der Organisationen „Internal Displacement Monitoring Centre2 (IDMC) und der Norwegische Flüchtlingshilfe (NRC) wurden 2021 rund 59 Millionen Menschen innerhalb ihres Landes in die Flucht getrieben.
Mehr als 800 000 Menschen wurden aus der westlichen Guji Zone, die an die Oromia Region grenzt, vertrieben.
Mehr als 400 000 Vertriebene haben in der Stadt Gedeb (Gedeo-Zone) Unterschlupf in einer Kirche,
in Schulen und Gemeinden gefunden.
Binnenflüchtlinge in Äthiopien (dpa / World Vision / Lucy Murunga)
Wegen des Kriegs in der Ukraine erwarten die Organisationen im laufenden Jahr einen weiteren deutlichen Anstieg der Zahlen. Nach der Erhebung war im vergangenen Jahr Subsahara-Afrika die Region mit der höchsten Zahl an Binnenvertreibungen, darunter mehr als fünf Millionen allein in Äthiopien. Das ist die höchste Zahl, die bislang für ein einzelnes Land verzeichnet wurde. Grund dafür sei die schwere Dürre der schwelende militärische Konflikt um die Region Tigray. Allerdings könnte dieser Höchststand laut den Autoren des Berichts in diesem Jahr noch übertroffen werden, denn nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine waren nach UN-Angaben mehr als acht Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht.
Neue Höchstzahlen wurden für 2021 auch aus der Demokratischen Republik Kongo, Afghanistan und Myanmar gemeldet. Der Nahe Osten und Nordafrika verzeichneten hingegen die niedrigsten Werte an neuen Vertreibungen seit zehn Jahren. Allerdings ist die Gesamtzahl der Vertriebenen in Ländern wie Syrien, Libyen und Irak nach wie vor hoch. Die meisten Binnenvertriebenen aufgrund von Naturkatastrophen verzeichneten im Jahr 2021 China, die Philippinen und Indien.
Die Gesamtzahl der Binnenvertriebenen steigt seit Jahren. Die für 2021 angegebene Zahl ist die zweithöchste im vergangenen Jahrzehnt. Der bisherige Höchststand wurde demnach 2020 erreicht.

Weiterlesen