CHAIIM Humanitarian Clothing ist eines der Unternehmen, das über managerohnegrenzen Corona-Soforthilfe bekommen hat. Die Nähwerkstatt in Mumbai beschäftigt Frauen, die dem Menschenhandel entkommen konnten. Neben einer fair bezahlten Arbeit erhalten sie auch psychologische Betreuung und eine schulische Ausbildung. Im Mai 2020 wurde Geld aus Deutschland überwiesen und wir freuen uns, hier ein Update über CHAIIM zu geben:
Liebes CHAIIM-Team, wofür wurde das Geld eingesetzt?
Die Unterstützung durch managerohnegrenzen ist für uns ein echter Segen. Mit dem Geld können wir teilweise unsere Kosten abdecken und so den Betrieb aufrechterhalten. Darunter fallen z. B. die Miete für unsere Geschäftsräume, die Löhne unserer Mitarbeiter und offene Rechnungen. Durch den coronabedingten Lockdown in Mumbai sind uns die Einnahmen zu großen Teilen weggebrochen, viele unserer Kunden haben ihre Bestellungen storniert. Auch die Gründer von CHAIIM haben persönlich Geld gespendet. Damit konnten wir einen ganzen Monat lang Grundlebensmittel bereitstellen um den Wanderarbeitern in ihrer Not zu helfen. Darüberhinaus haben wir Frühstück für die Menschen bereitgestellt, die das Corona-Virus unmittelbar bekämpfen: Mitarbeiter unserer Krankenhäuser, Gemeindebehörden und Polizei. Für uns ist jedes menschliche Leben wertvoll und in dieser Zeit ist es umso wichtiger, zusammen zu halten.
Wie ist die aktuelle Lage?
Inzwischen ist es für uns alle klar, dass wir uns an einen neuen Lebensstil gewöhnen müssen, der sich drastisch von früher unterscheidet. Unser tägliches Leben hat sich durch die COVID 19 Vorsichtsmaßnahmen stark verändert. Wir desinfizieren unsere Hände, sobald wir die Geschäftsräume betreten. Wir tragen Mundschutz und halten die Abstandsregeln ein. Die Kommunikation mit den Masken ist nicht einfach, da gewöhnen wir uns langsam dran. Video-Konferenzen und Video-Unterricht sind inzwischen ganz normal. Aber anfangs war es natürlich schwierig für die jungen Frauen, sich an diese neuen Umstände zu gewöhnen und dem Unterricht online zu folgen. Auch technisch gab es da einige Herausforderungen. Jetzt finden unsere Workshops und Lebens-Kompetenz-Schulungen aber ganz routiniert online statt.
Gibt es für CHAIIM spezielle Herausforderungen?
Ja, denn die Frauen, die unsere Hilfe und unser Training in Anspruch nehmen, sind sog. ‚women survivors‘, Frauen, die aus dem Menschenhandel befreit werden konnten. Durch den Lockdown ist es verboten, sich in Gruppen zu bewegen oder überhaupt nach draußen zu gehen. Es gab hitzige Diskussionen, wie man die Vorgaben einhalten kann. Viele der ehemaligen Opfer können mit dieser Situation nicht umgehen und haben Angst und Panik. Und unsere Sozialarbeiter können ja nur online mit ihnen Kontakt aufnehmen und versuchen, ihre Ängste zu lindern.
Wie geht es weiter?
Wir haben gelernt, dankbar für das zu sein, was wir haben. Und wir haben gelernt, wie wichtig es ist, zu teilen. In Summe hat uns die Corona-Krise zu besseren Menschen gemacht. Aber wir werden auch in den nächsten Monaten noch Unterstützung benötigen, bis wir wieder Normalität erreichen. Durch COVID 19 ist ein riesiger Bedarf an Mundschutzmasken und Hygieneartikeln entstanden. Vor allem für die arme Bevölkerung in weiteren Bezirken von Maharashtra muss hier kostengünstig Material bereitgestellt werden. Wir würden das gerne machen und hätten auch die Infrastruktur, aber aktuell fehlen uns die finanziellen Mittel, um die Produkte herzustellen und zu vermarkten.
Aber Dank managerohnegrenzen können wir wenigstens einen kleinen Beitrag leisten. An dieser Stelle bedanken wir uns von ganzem Herzen. Eure Unterstützung ist uns eine unglaublich große Hilfe!