Baba Guissé wohnt in Köln und arbeitet eigentlich für UPS. Aber seine Heimat ist Senegal, ein Land mit vielen Problemen. Immer wieder hören wir in den Nachrichten von Flüchtlingen, die in wackeligen Schlauchbooten die gefährliche Reise über das Meer antreten. Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, um ein solch aussichtsloses Wagnis anzutreten? Die meisten können ja nicht einmal schwimmen. Überhaupt: die Heimat aus schierer Not und Verzweiflung zu verlassen? Das können wir in Deutschland uns gar nicht vorstellen.
Für Baba Guissé stand schnell fest: er möchte aktiv werden und positive Veränderungen in der Heimat bewirken. Im Februar 2018 war es soweit: Versammlung, Satzung, Gründung, und es ging los. Der Verein „African 4 Africa“ war ins Leben gerufen. Ziel des Vereins ist der Aufbau von Projekten in der Landwirtschaft im Senegal. So soll die sozioökonomische Entwicklung und die allgemeinen Lebensbedingungen im Senegal dauerhaft und vor allem nachhaltig aufgebaut werden.
Das Hauptnahrungsmittel der Senegalesen ist Reis. Leider wird davon nicht genug im eigenen Lande angebaut. Diese prekäre Ernährungssituation macht den meisten Menschen immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Denn die Bevölkerung ist machtlos den steigenden Preisen für Reis ausgeliefert, der zu über 80 Prozent aus Asien importiert wird. Somit fließt ein Großteil des Einkommen der Senegalesen in den Kauf von Reis und somit ins Ausland was eine große finanzielle Belastung für Land darstellt.
Auf der anderen Seite liegen im Norden des Landes viele Flächen brach, die für den Reisanbau gut geeignet sind. Auch wenn der Fluss Senegal genug Wasser führt, können dort viele Felder nicht bestellt werden, weil es an Investitionen fehlt.
Hier setzt der Verein „African 4 Africa“ an: es sollen Arbeitsplätze entstehen, um jungen Männern und Frauen eine neue Zukunftsperspektive anzubieten und ihnen eine Existenzgrundlage in der Heimat zu schaffen. Alle Bedingungen sind bestens vor Ort vorhanden, um den Ertrag der Reisernte im Senegal zu erhöhen und damit die Nahrungsmittelselbstversorgung zu verbessern.
In Projekt-Gruppen sollen erfahrene Landwirte aus Deutschland und anderen EU-Ländern mit den lokalen Landwirten im Senegal zusammenarbeiten. So können die Erträge nachhaltig optimiert werden, mit dem Grundprinzip: teach me, show me and let me.