Newsletter März 2023

Die deutschen Minister Hubert Heil und Ministerin Svenja Schulze haben in diesen Tagen Ghana bereist und waren konfrontiert mit für sie unfassbaren Zuständen: Berge von Altkleidung auf Halden, in Hallen und auf wilden Mülldeponien. Hunderte Tonnen Second-Hand-Kleidung landen täglich allein in Ghana. Das Ende der Lieferkette: unbrauchbare Kleidung wird hier entsorgt.

Wir kennen die Situation schon seit Jahren. Die Bilder oben stammen aus einem Einsatz von managerohnegrenzen in Ghana. Bereits 2019 haben wir dort ein Startup beraten, das begonnen hatte, aus alten Jeans Schuhe zu produzieren. Das hat uns begeistert, dieses immer wiederkehrende Phänomen in Afrika, aus allem etwas zu machen, Ideen zu entwickeln. Und mit großem Engagement und Durchhaltevermögen es auch umzusetzen, oft unter widrigsten Bedingungen. Bei Koliko Wear konnte, durch unseren „Manager ohne Grenzen-Einsatz“ nach 4 Wochen intensiver Beratung, bereits der Umsatz verdoppelt werden, nachhaltige Marketingstrategien haben sich bis heute bewährt. Aus ursprünglich 2 wurden 10 Mitarbeiter, die fest angestellt werden konnten. Ein riesiger Erfolg mit Zukunft und Impact: gute, finanzierbare Arbeitsplätze wurden dauerhaft geschaffen, Existenzen gesichert.

Das Problem der Textilberge ist damit natürlich nicht gelöst. Sie sind nur das Ende der Lieferkette und ihrer Problematik. Im Armenviertel Jamestown, Accra, Ghana landet der Textilmüll aus Europa – auch aus Deutschland -, der sich nicht mehr auf dem Markt verkaufen lässt. Millionen Tonnen an Kleidungsstücken, die die Umgebung vergiften, mit Chemikalien in den Stoffen, die ins Grundwasser gespült werden.
Das „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“, dieses Wortmonster, das seit 1.1.2023 in Deutschland in Kraft getreten ist, soll faire Arbeitsbedingungen bei der Produktion von Waren (nicht nur im Textilbereich) weltweit garantieren.  Das gelingt bisher nur in wenigen Fällen: laut Wikipedia hat eine repräsentative Untersuchung vom Juli 2020 gezeigt, dass lediglich zwischen 13 und 17 % der befragten Unternehmen die Anforderungen des deutschen nationalen Aktionsplans aus dem Jahr 2019, der diesem Gesetzt zugrunde liegt, erfüllen. Es muss aber auch noch die europäische Textilstrategie weiterentwickelt werden, damit das gelöst wird, was nachgelagerte Lieferkette heißt. Hierbei geht es um die Verantwortung der Unternehmen für das, was am Ende mit ihren ausrangierten Produkten passiert, z.B. als Müll in Ghana.  Ein langer Weg, bis die Wunden von gravierenden Fehlentwicklungen geschlossen sind.

Bis dahin unterstützen wir genau diejenigen Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihre eigenen Wege gehen. Wir beraten sie auch zu Lieferketten, sowie zu allen Unternehmens-relevanten Themen, in allen Branchen und Entwicklungsstadien ihres Unternehmens. Wir unterstützen alle, die ihre eigenen Ziele, existenziell gesichert zu sein konsequent verfolgen. Sobald sie sich bei uns bewerben, durchlaufen sie einen intensiven Beratungsprozess, um die beste Lösung für ihre Challenges zu finden. Zurzeit beraten wir wieder in mehr als 10 Ländern, von Nepal bis Guatemala, von der Demokratischen Republik Kongo bis Sambia. Fühlen Sie sich eingeladen, Ihren Support beizutragen. Es wird auch Sie bald mit großer Zufriedenheit erfüllen, wie viel wir gemeinsam bewegen können. Jedes Engagement ist willkommen.