Drama im Sahel

Torsten Schreiber
https://www.africagreentec.com/

„Die Sahelzone erlebt einen beispiellosen Wandel in einem atemberaubenden Tempo, das wir nicht ignorieren können!
Der Hass der jungen Bevölkerung auf Frankreich, aber auch auf die EU bietet die aggressive Außenpolitik Chinas und insbesondere Russlands. Russlands Außenminister Lawrow reist durch Afrika, auf einer Werbetour für Moskaus Position im Ukraine-Konflikt. Die Botschaft: Der Westen (Europa) ist schuld an der Nahrungsmittelkrise. Er will auch Russlands Position in #Africa stärken.
Jetzt, da #Mali nach zwei Militärputschen in nur einem Jahr auf eine enge Zusammenarbeit mit Russland setzt und #France und seine Verbündeten fast aus dem Land geworfen hat, zieht das Militär im benachbarten Burkina Faso nach und führt seinen zweiten Putsch in nur acht Monaten durch.
Militärherrscher beuten ihre Staaten schamlos aus. Schlüsselpositionen werden mit mächtigen Militärs besetzt, die dann alle finanziellen Ströme in ihre Taschen leiten. Es gibt kein Beispiel in der Geschichte, bei dem ein Land oder eine Bevölkerung jemals von der Militärherrschaft profitiert hat.

Vor allem in den Ländern der Sahelzone hat das Militär keine Erfahrung in Regierungs- oder Bürgerrechtsfragen. Das einzige, was zählt, ist Gewalt und die Waffe in der Hand.

Wir erleben jetzt einen alarmierenden Zerfall der Sahelzone mit Millionen von Flüchtlingen und einen Flächenbrand, der die Integrität #Europe, insbesondere aber Afrikas südlich der Sahara bedroht. Diese Krise nutzt #Russia und #China, um Rohstoffe und geopolitischen Raum für Jahrzehnte zu sichern.

Als Staatengemeinschaft haben wir Europäer erbittert versagt, auch wegen unserer Kolonialgeschichte, und erleben nun mit dem Zerfall einer Region, die fast so groß ist wie Europa selbst, den zweiten #Afghanistan mit unabsehbaren Folgen für die geopolitische Zukunft Europas. Gepaart mit dem Wahnsinn der globalen Aufrüstung und den humanitären Folgen der #climatechange raubt einem diese Entwicklung den Atem.“

Bericht Deutsche Welle