Cooma Chiefdom – Kapitel 1: Manfred geht nach Sambia

Nach zwei Monaten intensiver Vorbereitungen kommt Manfred Klepacz, Volunteer-Manager ohne Grenzen, in Lusaka, der Hauptstadt von Sambia an. Sein Ziel: Jonsen Habachimba, den Bürgermeister von Mboole bei der konzeptionellen Planung einer Orangenplantage unterstützen.

Es hat geregnet, es riecht nach dampfendem Asphalt und die Regenzeit hat das Land in ein grünes Paradies verwandelt. In den ersten Tagen erkundet Manfred die Stadt Lusaka. Der Markt erweckt mit seinen Pyramiden aus Tomaten, Avocados und Hühnereiern den Eindruck, als gäbe es nahrhafte Lebensmittel im Überfluss.

Doch der Besuch der sogenannten Compounds, wo der größte Teil der sambischen Bevölkerung sein Leben verbringt, holt ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Unmengen von Menschen treiben durch die Staubgassen. Manfred isst zum ersten Mal „Nshima“, eine Art Maisbrei. Es ist das Hauptnahrungsmittel eines Großteils der Bevölkerung, da es sehr sättigend ist. Es hat aber kaum Nährstoffe und führt dadurch zu starken Mangelerscheinungen. Die Mangelernährung ist nicht zu übersehen: oft sind die Kinder viel zu klein für ihr Alter. Neben der massiven Arbeitslosigkeit ist hier auch das junge Alter der Bevölkerung zu erkennen – das Durchschnittsalter beträgt nicht einmal 17 Jahre.

Chiefdom Cooma in Sambia
Beim Gottesdienst versammeln sich alle Bewohner aus den umliegenden Dörfern; das können oft bis zu 500 Menschen sein 

Nach dem Besuch eines wundervollen Gottesdienstes in Lusaka, tritt Manfred die Reise nach Cooma an. Eine Woche lang trifft er dort lokale Experten, besucht Märkte, Compounds und Farmen. Er möchte den Agrarmarkt verstehen und Informationen für das Projekt in Mboole zu sammeln. Die Menschen sind sehr freundlich und tragen ein Lächeln im Gesicht, strahlen Würde und Stolz aus. Manfred ist fasziniert. Dank GPS-Koordinaten erreicht er über scheinbar unpassierbare Straßen erschöpft sein Ziel. Jonsen, sein Projektpartner, Dorfältester und Bürgermeister erwartet ihn bereits.

Nach einigen Dürrejahren und ausbleibender Maisernste hat sich Jonsen für den Anbau von Orangen entschieden. Allerdings ist die Kultivierung von Orangenbäumen in Sambia aufgrund der benötigten Anbautechniken nicht einfach. Aber Orangen-Plantagen bieten zusätzliche Einnahmequellen und in Afrika gibt es einen existierenden Markt für High-Value-Food. Jonsen hat einen Brunnen und arbeitet mit Solarenergie. Als „Pilot Projekt“ mit eigenem Training Center lädt er auch andere Farmer ein und zeigt ihnen, wie sie die Kraft der Sonne nutzen können. In kommerziellen Fragen erhält Jonsen nun die Unterstützung von Manfred, als Gesprächspartner und Coach.

Chiefdom Cooma in Sambia
Die Orangenplantage im Chiefdom Cooma in Sambia

Gemeinsam entwickelten sie einen strategischen Businessplan und erarbeiteten Vertriebsstrategien, die sich heute, rückblickend, als praktikabel und wirtschaftlich erwiesen haben. Bereits 2020 ist die Orangenplantage ein voller Erfolg. Manfred und Jonsen sind sehr stolz auf die Entwicklung des Projektes.

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